zaubernacht

KRITIKEN

"Sorgfältig hat Nina Kurzeja, die klügste und originellste Choreografin der ansonsten wenig abwechslungsreichen freien Szene Stuttgarts, ihr Szenario den wenigen Anmerkungen in den Orchesterstimmen nachempfunden, verortet das nächtliche Herumtoben eines Geschwisterpaars liebevoll zwischen russischer Ballettpantomime und Zwanziger-Jahre-Nostalgie in einem immergültigen Kinderfantasieland.
[...] Kurzejas sieben Tänzer [...] tobten goldig und unermüdlich durch die originelle Inszenierung, die im deutlichen Bemühen um eine behutsame Modernisierung des wiedergefundenen Originals oft pantomimisch und clownesk, manchmal aber auch ganz zart mit Elementen des modernen Tanzes versetzt war. Bis am Schluss die lebendigen Spielsachen wieder erstarren, von den müden Kinder sorgfältig zugedeckt."
(Angela Reinhardt, tanznet.de, 6.9.10)

"Weill verwendet genial alle Möglichkeiten seiner Zeit [...]. Das Arte Ensemble Hannover gestaltet das souverän. Beeindruckend übersetzen Nina Kurzeja und ihr Ensemble das in klassisches Tanzvokabular und experimentierfreudigen Körpereinsatz. Parodistische Walzerbewegungen und vorsichtiges Schleichen zu Streicher-Tremoli sind nur einige der vielen Ausdrucksformen."
(Markus Dippold, Stuttgarter Zeitung, 4.9.10)

"Wladimir Boritschs Personal der »Zaubernacht« wurde von Nina Kurzeja für heutige Kinder (und ihre Eltern) radikal modernisiert und mit hintergründigen Bedeutungen ausgestattet. Das bekannte Motiv der nächtens lebendig werdenden Spielsachen ist in ihrer Choreografie mit unterbewussten Trieben verknüpft, mit Ängsten und Lüsten und Ungehorsam. Das wird der Hampelmann zum schwarzen Pierrot, der gleichzeitig ein Gevatter Tod ist, das Steckenpferd wird zum Mustang mit nacktem Oberkörper, mit dem das Mädchen wilde Spiele eingeht, oder die sexy Puppe scharwenzelt um den Jungen, der bei ihr offenbar vergisst, dass er Küssen und solche Sachen eigentlich hasst. [...] Nina Kurzejas internationales Ensemble war ein spielfreudiges Ensemble für diese neu interpretierte uralte Geschichte."
(Monique Cantre, Reutlinger General Anzeiger, 4.9.10)

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